Frösche, Besserwisser und Poetinnen - Treffpunkt Essling - Mittendrin und doch Daheim!

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Beim Essling Quiz stellten sich die Teams Aufgaben und Fragen, die nur generationenübergreifend gelöst werden konnten.

22.07.2025

Frösche, Besserwisser und Poetinnen

Wie verschiedene Formate Alt und Jung zusammenbringen

Ein Beitrag von Sophia Schön in ESSLING Nr. 12 - ein stadtteilmagazin (S. 28-30).

Wer in letzter Zeit einen Blick auf die aktuellen Events in Essling geworfen hat, dem wird eines klar: Essling ist ganz wild auf die Verbindung der Generationen! Egal ob beim mittlerweile jährlichen Kulturfestival „Klappe auf!“ oder bei Veranstaltungen im Kulturstadl Essling – überall geht es darum die Älteren mit den Jüngeren zu verbinden. Aber was halten eigentlich die jungen Leute (ich) davon und was für Events hat es bisher gegeben? Einen kleinen Rückblick auf die Aktivitäten können Sie nun hier nachlesen!

Was bringt denn das alles?

Ja, super, jetzt gibt es in Essling mit dem Bildungsgrätzl Essling einen generationenübergreifenden Schwerpunkt. Gut gemacht, aber was bringt das eigentlich denen, die beteiligt sind? Ich kann natürlich jetzt nicht für alle jungen Leute sprechen, nicht einmal für alle Jugendlichen, aber für mich ist es einfach extrem interessant, mich mit Menschen auszutauschen, die schon so viel erlebt haben. Personen, die 30, 40 oder 50 Jahre älter sind als ich, haben schon viel hinter sich und in ihrem Leben sehr viel durchgemacht – was mir noch lange bevorsteht. Natürlich ist es dann auch ein riesen Komfort, mit anderen zu reden, die schon Probleme und Phasen überwunden haben, in denen ich noch drinstecke. So auf die Art „Ah, die haben‘s auch überlebt. Alles wird am Ende gut ausgehen.“ Menschen aus einer anderen Generation haben oft auch auf Politik und Gesellschaft ganz andere Sichtweisen als ich und es ist faszinierend, diese zu hören und sich über sie auszutauschen. Das hat mich schon oft zu neuen Perspektiven gebracht – auch wenn man dann Dinge zu hören bekommt, auf die man hätte verzichten können. Dabei müssen die Menschen gar nicht aus einer ganz anderen Generation sein. Selbst von Personen, die nur fünf Jahre älter sind als ich, kann ich sehr viel lernen. Manche haben vielleicht schon die Matura geschrieben, die ich noch vor mir habe. Sie mussten sich schon einen Studiengang aussuchen und standen vor derselben Qual der Wahl, wie ich jetzt. In solchen Situationen kann einem der Austausch mit anderen eine Angst nehmen oder diese wenigstens etwas beruhigen.

Generationen in Essling

Aber was heißt das jetzt für Essling? Gerade mit dem großen Zuzug, den man aktuell spüren kann, kommen zu den Menschen, die ihr Leben lang hier gelebt haben, jene, die ihr Leben in Essling noch vor sich haben. Diese „Außenseiter“, die in die eingespielte Esslinger-Community quasi hereinplatzen, müssen sich an ihrem neuen Wohnort erst einmal einfinden. Und Events, wie etwa das Esslinger Pubquiz oder das Kulturfestival Klappe auf! können dann für einen einfachen Austausch zwischen diesen beiden Gruppen sorgen.

Das erste Esslinger Pubquiz

Teams mit den Namen „Alex und die Besserwisser“, „Die wilden Frösche“ oder „Dabei sein ist ALLES“ sind in dem ersten offiziellen Esslinger Pubquiz gegeneinander angetreten. In letzterem habe auch ich mitgeraten und wie das ausgegangen ist... naja dazu kommen wir später. Ein Pubquiz ist eine Art Spiel, bei dem man in kleineren oder größeren Gruppen gemeinsam Fragen beantwortet, Punkte sammelt und versucht, als Gruppe am meisten zu wissen. Den Ursprung findet diese Art von Quiz – wie es der Name schon verrät – in Pubs und in den letzten Jahren ist der Hype auch auf die österreichischen Pubs übergeschwappt. Und wie wir sehen, mittlerweile sogar bis ins kleine, aber feine Essling. Wie bereits angedeutet, haben wir aktuell in Essling einen generationenübergreifenden Schwerpunkt bei vielen Events und das ist auch hier beim Pubquiz nicht anders gewesen. Im Vorhinein wurden Teams erstellt, immer mit der Absicht, Menschen aus verschiedenen Altersgruppen zusammenzuwürfeln. Von Volksschülern bis zu Pensionistinnen waren alle motiviert dabei und haben fleißig um die Wette gerätselt. An dieser Stelle muss ich auch ein-mal sagen „Hut ab vor Michaela Mainer und Philip Rosenecker!“ Die beiden haben nämlich das Pubquiz organisiert und geleitet. Beim Spielen, Wissen und Raten hat man schon gemerkt, wie sehr sich die beiden ins Zeug gelegt haben, damit der Abend für alle ein unvergesslicher wird – gefüllt nicht nur mit Wissen und Wettkampf, sondern vor allem mit Spaß und Gemeinschaft. Unter den wirklich gut durchdachten Fragen war auch diese: „Ist das eine Spinne?“ Nun sind Sie an der Reihe. Hier ein paar Spinnen und Sie dürfen jetzt raten, welche es tatsächlich gibt:

Schon alleine in Gedanken an eine große Zitterspinne, fange ich auf jeden Fall zu zittern an. Natürlich gab es nicht nur die klassischen Trivia-Fragen, sondern man musste auch selbst Hand anlegen. In einer anderen Disziplin bekam jedes Team eine Schüssel und ein Glas mit Hafer, Mehl oder Nudeln. Das Gewicht musste mit den Augen abgeschätzt werden. Im Anschluss wurde abgewogen und das Team, das mit seiner Schätzung am nächsten an das tatsächliche Gewicht herankam, konnte ordentlich Punkte abstauben. Es gab aber auch viele weitere und ganz andere Fragen und Aufgaben. Beispielsweise wurden die Umrisse von Ländern vorgestellt und die Teams hatten die Aufgabe, die Länder zuzuordnen. Auch unsere Filmkenntnisse wurden auf die Probe gestellt, mit der Frage „Zu welchem Disney-Film gehört dieser Charakter?“. Wie man sieht, war die Balance zwischen Fragen, die die Älteren wissen und denen, die die Jüngeren wissen, sehr ausgewogen.

Nun kommen wir noch zum gewinnenden Team. Nach einem langen Kopf-an-Kopf-Rennen, konnten „Die wilden Frösche“ doch noch die Gruppe „Dabei sein ist ALLES!“ im finalen Papierflieger-Schießen besiegen. Natürlich haben wir unsere Niederlage mit Würde hingenommen, denn bei so einem lustigen Abend war dabei sein wirklich alles!

Klappe auf! – die zweite

Das Kulturfestival für Kinder und Jugendliche „Klappe auf!“ fand in diesem Jahr schon zum zweiten Mal statt. Heuer nicht nur im Kulturstadl Essling und im BG BRG Simonsgasse, sondern auch im „Klub+ All in Essling“, dem Pensionistenclub der Stadt Wien. Zu sehen und hören waren Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen. Das Festival richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche, bei einigen Programmpunkten ging es aber auch darum, Alt und Jung zusammenzubringen. So etwa bei dem mehrtägigen Improvisations-Theater-Workshop, der von Volksschulkindern und Erwachsenen gebucht werden konnte.

Zum zweiten Mal gab es auch in diesem Jahr einen Poetry-Slam inklusive Workshop mit Schauspielerin und Slammerin Adina Wilcke. Auch wenn Adina normalerweise die U20-Workshops in zentral gelegenen Teilen Wiens leitet, hat sie sich gerne wieder nach Essling verirrt und im Klub+ einen Poetry Slam-Workshop gehalten und durch die anschließende Show geführt. Hier ging es ums Schreiben, ums Lesen und ums Sprechen. Mit vielen Übungen wurde man spielerisch an die Texte herangeführt und es ist immer ein Vergnügen zu hören, was die Kolleginnen so schreiben. Die perfekte Vorbereitung also auf den anschließenden Poetry Slam, der für alle offen war – egal ob man beim Workshop dabei war oder nicht. Poetry Slams sind eine Form des Textvortrags, der sich extrem auf die Texte fokussiert. Es gibt keine musikalische Begleitung, Kostüme oder Requisiten. Alles, was hier gefragt ist, ist ein selbstgeschriebener Text und die Stimme, die ihn vorliest.

Mit dem Workshop, der direkt vor dem Slam stattfand, war man dann auch schon mit einem Text für den großen Auftritt bewaffnet. Um die Nerven ein wenig zu beruhigen, gab es davor ein kleines Frühstück, welches dann auch die Zuschauer genießen durften. Denn was ist schon eine bessere Kombi als ein fluffiges Croissant und ein gut durchdachter Text! 

Zur Autorin: Sophia Schönauer ist Schülerin am BG/BRG Simonsgasse. Sie hat schon für Falter und Biber geschrieben und ist Host von SimSpeaks, dem Podcast des BG/BRG Simonsgasse.

Auflösung - Ist das eine Spinne? Falltürspinne: echt I Tigerspringspinne: ausgedacht I Palmwedelspinne: ausgedacht I Große Zitterspinne: echt
 

Weitere Bilder:

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Mit Stift, Papier und Knabbersachen wurde gerätselt und viel diskutiert.

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Auf der Poetry Slam-Matinee waren Poetinnen aller Generationen vertreten (Foto: Helga Mayer)

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Im Workshop vor dem Auftritt entstanden spielerisch - auch mit Hilfe von Würfeln - die Texte (Foto: Sabine Gstöttner)

Autorin: Sophia Schön, Fotos: Michaela Mainer, Sabine Gstöttner, Helga Mayer


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